“Während Biergärten, Freizeitparks und Geschäfte wieder öffnen, hängen unzählige Kinder und Jugendliche in der Luft. Mit jeder Woche verschärfen sich hier die Belastung der Familien und die Ungleichheit bei den Bildungschancen.” Die Grünen-Chefin reagierte auf ein Positionspapier unter anderem der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.
“Zahlreiche Erkenntnisse sprechen gegen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch Kinder”, heißt es darin. Deswegen sei eine “unbeschränkte Wiederöffnung” von Kindergärten und Grundschulen inzwischen möglich. Baerbock sagte, die Voraussetzungen für die Rückkehr zum Regelbetrieb seien eine gute Hygieneausstattung, Abstandsregelungen, kontinuierliches Testen des Personals, feste Unterrichts- und Spielgruppen sowie Unterrichtszeiten in den Nachmittag hinein.
Und sie ergänzte: “Ich schlage zudem vor, einen Bundes-Bildungsfonds, angedockt ans Sozialgesetzbuch, aufzulegen. Die Kitas und Schulen erhalten so zusätzliche Unterstützung und können auch Lehramts- und Pädagogikstudenten und Absolventen des freiwilligen sozialen Jahres zur Unterstützung aktivieren.” Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig, sagte der NOZ, man nehme die Forderungen der medizinischen Fachgesellschaften ernst und gleiche sie mit dem ab, was beispielsweise das Robert-Koch-Institut rate. “Es gilt jetzt, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, bei denen wir alle mitnehmen müssen: die Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen, Fachkräfte in den Kitas, die Eltern, die jetzt nach deutlich mehr Schule und Kita verlangen, aber auch diejenigen, die Sorgen und Ängste haben”, so Hubig.
Foto: Annalena Baerbock (über dts Nachrichtenagentur)