Das habe im vergangenen Jahr exponentiell zugenommen, sagte von Braun. Er bereitet im Auftrag des UN-Generalsekretärs den nächsten sogenannten “Ernährungsgipfel” der Vereinten Nationen vor. Von Todesdrohungen berichtet Hans Joachim Schellnhuber, Direktor Emeritus des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
“Nach jeder Publikation kann ich direkt am Pegelstand der Drohungen ablesen, wie die Öffentlichkeit das wahrgenommen hat”, so Schellnhuber. Die Wissenschaftlerin Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, die einer breiteren Öffentlichkeit im Zusammenhang mit Arbeiten zum Coronavirus bekannt geworden ist, kritisiert auch den Umgang von Medien mit Wissenschaftlern. “Wir hatten nach Veröffentlichung unseres Science-Papers zur Eindämmung von Corona derart viele Anfragen, dass ich keine Wissenschaft mehr machen konnte.”
Und als sie angefangen habe, die Anfragen abzulehnen, weil sie nichts Neues mehr zu sagen hatte, sei das auf wenig Verständnis gestoßen. “Im extremsten Fall hieß es: `Dann berichten wir eben: Frau Priesemann stand nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.` Das ist vielleicht keine starke Drohung, aber es ist schon unangenehm.” Nach Ansicht ihres Kollegen Schellnhuber können Medien “einen mit so einem Satz hinrichten”.
Und weiter: “Dann sind Sie schon im Abseits.”
Bild und Text über dts Nachrichtenagentur